Familie und Beziehungen sind ein Ort des Vertrauens und der Gefühle. Sie geben uns ein Zuhause und vermitteln uns Sicherheit.
Treten Konflikte auf, fällt es deshalb besonders schwer, diese sachlich und zukunftsorientiert zu lösen.
Mediation ist ein Verfahren, um Konflikte selbstverantwortlich mithilfe eines neutralen Dritten, des Mediators oder der Mediatorin, zu regeln. Sie selbst bestimmen, über welche Themen Sie sprechen möchten und welche Probleme Sie für die Zukunft regeln wollen.
Alle diejenigen, die die Auseinandersetzung mit einem Konflikt-Partner selbst regeln möchten, sind willkommen – unabhängig von ihren Lebensverhältnissen oder ihrer Generationszugehörigkeit.
Die einzelne Sitzung dauert in der Regel eine oder anderthalb Stunden. Wie viele Sitzungen notwendig sind, um zu einer als fair empfundenen Regelung zu kommen, hängt von Ihnen ab. Selten wird die Anzahl von drei bis zehn Sitzungen überschritten. Ausschlaggebend wird auch sein, wie zügig Sie die notwendigen Unterlagen beibringen.
Die einzig unverzichtbare Voraussetzung für die Mediation ist, dass die Betroffenen bereit sind, sich an einen Tisch zu setzen und sich ermutigen lassen, für ihre Belange einzutreten und im Sinne der Fairness Modelle und Absprachen zu entwickeln In der Familienmediation sind das z.B. folgende Fragen:
(aus: Europäischer Verhaltenskodex für Mediatoren)
Die Ergebnisse der Mediation werden in der Regel in einem schriftlichen Memorandum und/oder einer rechtsverbindlichen Abschlussvereinbarung zusammengefasst, und zwar so, wie Sie als Beteiligte dies gemeinsam formulieren und gutheißen. Dazu werden in der Regel Anwälte eingeschaltet, bzw. wird die Vereinbarung notariell beurkundet.
Keines. Die Mediation ist der Idee des Respektes, der Fairness, der ehrlichen Auseinandersetzung und der praktischen Zukunftslösung verpflichtet. Gerichtliche Verfahren sollten während einer Mediation ruhen. Seit dem 1.1.2002 sind mögliche Verjährungsfristen während der Mediation gehemmt.
Mediation ist ein Konfliktregelungsverfahren, das in vielen Bereichen (z. B. Familie und familienähnliche Systeme, Wirtschaft, Politik, Umwelt, Schule, Nachbarschaft) Anwendung findet. Sie strebt nach sachlichen Lösungen, die auf einer Verständigung der Konfliktpartner beruhen.
Mediation antwortet auf die Frage der Betroffenen, wie sie gemeinsame Entscheidungen selbstverantwortlich im Verständnis der eigenen Situation, der/des anderen und ihrer jeweiligen Realität konstruktiv erarbeiten können. Diese sollen fair sein und eine tragfähige Grundlage für die Zukunft bilden. Basis der Entscheidung ist die Akzeptanz der Unterschiedlichkeit der (Zukunfts-) Interessen aller Beteiligten. Der eine soll nicht auf Kosten des anderen gewinnen. Gesucht wird vielmehr nach doppeltem Gewinn durch Wertschöpfung, indem Ressourcen aktiviert und Synergien gebündelt werden. Auf ihrem Weg werden die Konfliktpartner von methodisch geschulten und fachlich versierten Mediator/innen begleitet. Diese sind verantwortlich für die strukturelle Vorgehensweise der Mediation mit ihrer zeitlich logischen Abfolge und ihrem Bestreben, destruktive Handlungen in konstruktive Verhandlungen zu verwandeln. Mediator/innen halten sich in den inhaltlichen Entscheidungen zurück und gewinnen hierdurch die Kraft, die Konfliktpartner in ihrem Einigungsbemühen durch Stärkung ihrer Dialog-, Verhandlungs- und Gestaltungsfähigkeit zu unterstützen.
Mediation wird von jenen Betroffenen bevorzugt, die die Entscheidung in ihren familialen Zukunftsperspektiven u.a. bei solch einschneidenden Ereignissen wie Trennung und Scheidung persönlich treffen und nicht delegieren wollen.
Wenn Mediator/innen und Mediand/innen darin übereinstimmen, dass sie gemeinsam eine Mediation beginnen wollen, schließen sie meist eine sogenannte „Eingangsvereinbarung“.